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Die Digitale Kluft, die sich durch Unterschiede im Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologien zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Klassen auszeichnet, hat sich als kritisches Problem mit weit reichenden Auswirkungen herausgestellt. Dieses weltweite Problem erfordert einen umfassenden, multidimensionalen Ansatz seitens der Regierungen und internationalen Organisationen, wie in einem Bericht der OECD hervorgehoben wird, in dem vor dem möglichen Risiko einer schweren Ungleichheit gewarnt wird. Vor allem in der COVID-19-Pandemie und im Bildungsbereich hat sich diese Problematik stark ausgeprägt.

OECD, (2021). Bridging Digital Divides in G20 Countries. OECD.

OECD, (2021). Bridging Digital Divides in G20 Countries. OECD.

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Obwohl das Konzept der Digitalen Kluft nicht neu ist, hat COVID-19 ihre Auswirkungen vergrößert. Als Reaktion auf die Pandemie haben die Regierungen bestimmter Länder und internationale Organisationen digitale Plattformen zur Verbreitung korrekter Informationen implementiert. Diejenigen, die keinen Zugang zu Technologie hatten, konnten jedoch nicht von diesen Ressourcen profitieren. Folglich haben sich die Fehlinformationen über COVID-19 ausgebreitet, was zu wiederholten Fällen von Menschen geführt hat, die aufgrund falscher Maßnahmen Opfer einer Neuinfektion geworden sind.

Stephen Noakes, (2019). Lloyds Bank Consumer Digital Index. Lloyds Banking Group.

Stephen Noakes, (2019). Lloyds Bank Consumer Digital Index. Lloyds Banking Group.

Die Rolle der Informationszugänglichkeit bei der Reaktion auf Infektionskrankheiten darf nicht unterbewertet werden. Laut Lloyds Bank Consumer Digital Index 2019, wurde festgestellt, dass 22% der Bevölkerung (11,9 Millionen) in Großbritannien nicht die notwendigen digitalen Fähigkeiten besitzen, die für das tägliche Leben notwendig sind. Personen, die nicht über Smartphone-Anwendungen auf medizinische Dienstleistungen zugreifen können, können dem Risiko einer Neuinfektion ausgesetzt sein.

UNESCO, (2020). Startling Digital Divides in Distance Learning Emerge.

UNESCO, (2020). Startling Digital Divides in Distance Learning Emerge.

Obiageri Bridget Azubuike, Oyindamola Adegboye, Habeeb Quadri, (2021). Who Gets to Learn in A Pandemic? Exploring the Digital Divide in Remote Learning during the COVID-19 Pandemic in Nigeria*.* International Journal of Educational Research Open, Volume 2.

Obiageri Bridget Azubuike, Oyindamola Adegboye, Habeeb Quadri, (2021). Who Gets to Learn in A Pandemic? Exploring the Digital Divide in Remote Learning during the COVID-19 Pandemic in Nigeria*.* International Journal of Educational Research Open, Volume 2.

Auch der Bildungsbereich ist von der digitalen Kluft betroffen. Die UNESCO schätzt, dass weltweit etwa 1,5 Milliarden Schüler von der Schließung von Schulen betroffen waren. Online-Kurse waren nicht in der Lage, Ungleichheiten angemessen zu mildern. Eine Studie, die mit 557 Studenten und 626 Eltern in Nigeria durchgeführt wurde hat gezeigt, dass der sozioökonomische Status und die Schulanmeldung maßgebliche Faktoren für den Zugang zur Online-Bildung waren. Schüler, die an einer privaten Schule immatrikuliert sind haben eine höhere Chance, an Onlinekursen teilnehmen zu können.

Obiageri Bridget Azubuike, Oyindamola Adegboye, Habeeb Quadri, (2021). Who Gets to Learn in A Pandemic? Exploring the Digital Divide in Remote Learning during the COVID-19 Pandemic in Nigeria*.* International Journal of Educational Research Open, Volume 2.

Obiageri Bridget Azubuike, Oyindamola Adegboye, Habeeb Quadri, (2021). Who Gets to Learn in A Pandemic? Exploring the Digital Divide in Remote Learning during the COVID-19 Pandemic in Nigeria*.* International Journal of Educational Research Open, Volume 2.

Die internationalen Organisationen wie zum Beispiel die Vereinte Nationen, die den Einfluss der sozioökonomischen Variablen auf den Bildungssektor anerkennen, bemühen sich darum, die sozial benachteiligten Menschen durch innovative digitale Plattformen zu unterstützen. UNCTAD(The United Nations Conference on Trade and Development) hat die erhöhte Anfälligkeit der am wenigsten entwickelten Länder (LDCs, Least Developed Countries) für Ungleichheiten hervorgehoben. Während 95% der britischen Kinder über einen Internetzugang verfügen, belaufen sich die Zahlen auf 41,6% in Kolumbien und nur 12% in Nepal.

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Um die Digitale Kluft wirksam anzugehen, ist ein übergreifender Ansatz unvermeidbar. Industrieländer mit ausreichender Infrastruktur müssen der digitalen Bildung für die marginalisierten Menschen Priorität einräumen. In Entwicklungsländern, in denen Infrastrukturdefizite und Klassenunterschiede koexistieren, müssen gleichzeitig Investitionen in digitale Transformationen und Bildungsunterstützung erfolgen. Folglich wird eine multidimensionale Ausrichtung bei der Lösung digitaler Divergenzen von größter Bedeutung.